Weihnachten vs. Erwartungen

Heute in einer Woche ist Weihnachten, die letzten Einkäufe und Vorbereitung werden noch schnell erledigt. Das Haus wird geputzt, das Festmahl wird zusammengestellt und bestellt. Die Kinder drehen schon jetzt durch vor lauter Aufregung und der spürbaren Reichweite der unzähligen Geschenke. In der Arbeit muss noch alles schnell abgeschlossen und erledigt werden. Alles in allem purer Stress, aber gut das ist nichts Neues, das ist ja jedes Jahr so. Dieses Jahr kommt allerdings noch diese Pandemie dazu und man muss sich gut überlegen, wer mit wem feiert, feiern will, mit Test, ohne Test usw. Emotional, sozial und finanziell gebeutelt steuern wir auf diesen einen Tag, diese eine Nacht zu, die stille heilige Nacht. Und auch ich finde, dass in dieser Nacht ein gewisser Zauber über dem Land liegt. Aber wie schaffen wir das Fest mit unserer Familie, zu zweit, mit Freunden oder auch ganz alleine ohne größere Eklats? Das wichtigste, dass es herauszufinden gilt, ist WAS ERWARTE ICH von diesem Abend, wie stelle ich es mir vor, was wünsche ich mir... Dieses diffuse Gefühl von "ich freue mich auf die Familie und das gemeinsame Fest" ist zu wenig. Notiere stichwortartig, was du mit dem heiligen Abend assoziierst, was ist dir wichtig, gehe dabei wirklich ins Detail, nimm dir Zeit.

Geh noch einmal in dich und schau, ob noch etwas fehlt. Danach markiere die Begriffe, auf die du Einfluss hast und priorisiere diese, nach deiner persönlichen Wichtigkeit.

Die Dinge, die du nicht beeinflussen kannst, darfst du jetzt mit mehr Leichtigkeit sehen und passieren lassen.

Jetzt überlege dir, wie du dich oder deine Liebe "vorbereiten" kannst. Vielleicht kannst du mit deinem Partner kurz über diesen Abend sprechen, deine Wünsche äußern, oder auch deine Ängste, gib auch deinem Partner die Möglichkeit seine Wünsche und Ängste zu benennen. Das gleiche kannst du natürlich mit allen anderen Familienmitgliedern machen, auch mit den Kindern. In Ruhe und ein paar Tage davor, mit Kinder kann man das Weihnachtsfest auch malen und fragen, was sich das Kind abseits der üblichen Geschenke wünscht. So gelingt es diese diffusen Gefühle, bewusst, greifbar und ansprechbar zu machen. Das hilft wahnsinnig gut. 

Sollten die Ängste vor dem Fest sehr groß sein, kann man sich auch EXIT Strategien überlegen, z.B. ein kurzer Rückzug nach draußen an die Luft, ein kurzes Gespräch mit der besten Freundin, einfach kurz mal raus, durchatmen, sammeln und dann wieder gestärkt in das Getümmel.

Wenn deine Erwartung eine Stimme bekommen, verlieren Sie an Kraft, sollten sie nicht erfüllt werden (können). Und sich hin und wieder seine persönlichen Erwartungen bewusst zu machen tut gut und macht uns handlungsfähig. Wir lernen uns besser kennen und können besser für uns einstehen!

In diesem Sinne wünsche ich Frohe Weihnachten und ein erfülltes Fest mit deinen Lieben!

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